Kinderproktologie:


 

 

Wenn ich auch selbst nicht über die apparative Ausstattung verfüge Diagnostik bei Klein- und Kleinstkindern zu betreiben (über diese verfügt i.d.R. nur eine spezialisierte Kinderklinik, oder ein Kindergastroenterologe) möchte ich Ihnen hier dennoch einige Informationen geben die Ihnen vielleicht weiter helfen:

 

 

Ihr Kind leidet unter Verstopfung mit Stuhlschmieren:

 

 

Um zu beurteilen, ob etwas ernsteres dahinter steht ist folgendes wichtig: Zeigt Ihr Kind Gedeihstörungen? Entwickelt es sich nicht altersgerecht? Leidet es häufig an Infekten? Ist der Bauch aufgetrieben? Fallen Ihnen ungewöhnliche Dinge im Bereich des Kreuzbeins, des Damms oder der Afterregion auf? Ist der After an einer ungewöhlichen Stelle? ... ja?... dann sollten Sie eine Kinderfachabteilung / Kindergastroenterologie aufsuchen! ... nein? ...Dann hat vielleicht irgend ein Ereignis (Bsp. Stuhlverhalt im Rahmen einer Reise, in der Schule, im Kindergarten) einen Verstopfungsteufelskreis ausgelöst (Verstopfung - Eindickung des Stuhles - Überdehnung des Enddarmes - Verlust des Entleerungsreflexes - Schmerzen bei der Entleerung der harten Kotballen - weiterer Stuhlverhalt mit unwillkürlichen Stuhlabgängen und Stuhlschmieren). Dieser Teufelskreis muß unterbrochen werden, zunächst mit sogenannten salinischen Klysmen, dann mit Lactulose (Kinder über 2 Jahre). Ihr Kind muß viel stilles Wasser trinken, Ballaststoffe zu sich nehmen (Obst, Sauerkraut z.B.), hingegen Weißbrot, Schokolade, Softdrinks meiden.

 

 

Sie haben Blut im Stuhl Ihres Kindes bemerkt:

 

 

... beruhigen Sie sich, Darmkrebs bei Kindern gibt es fast nicht (ebensowenig Hämorrhoiden). Dennoch muß die Ursache abgeklärt werden. Oft wird die Erklärung in kleinen Rissen in der Afterschleimhaut oder einer Entzündung der Haut um den After (Dermatitis) zu finden sein. Sollten Sie Ihr Kind gerade stillen und es kommt zu Durchfällen mit Blutfäden auf dem Stuhl könnte es sich, sofern Ihr Kind klinisch gesund wirkt, um eine allergische Darmentzündung handeln. Hier ist es erforderlich, daß die Mutter streng Kuhmilch in Ihrer eigenen Ernährung meidet. Die Beschwerden des Säuglings sollten dann innerhalb von 3 Tagen besser werden. Ich betone aber: Voraussetzung ist, daß es Ihrem Kind dabei gut geht.